Aus dem Tresor
Mit dem handschriftlichen Codex vollzog sich die Ablösung der Textrolle durch die uns heute vertraute Buchform. Das handschriftliche Kopieren sicherte die Überlieferung von Texten und menschlichem Wissen über die Jahrhunderte.
Handschriftencodices sind Unikate und es liegt deshalb in Ihrem Charakter, dass sie nur ein einziges Mal zur Verfügung stehen. Nicht selten interessieren sich Menschen aus der gesamten Welt für den Handschriftenbestand Ihrer Stadtbibliothek Trier.
Die Vorbereitung des Beschreibstoffes (in der Regel Pergament), das händische Kopieren hunderter Seiten in den mittelalterlichen Schreibstuben bei Kerzenlicht in meist unbeheizten Räumen und die Ausgestaltung mit prachtvollen farbigen Buchmalereien erforderten nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch schlichtweg eine unglaubliche Motivation und körperlichen Einsatz. Bezeichnend dafür ist der vom Kopisten am Ende einer kopierten Handschrift angefügte Reim: „Hoc opus expletum dat scriptorem fere letum.“ – „Dieses fertig gestellte Buch trieb den Schreiber beinahe in den Tod.“
Neben dem enormen wissenschaftlichen Wert ist es gerade diese individuelle menschliche Leistung, die wir in unserer heutigen Kultur nicht genug honorieren können. Weil die meisten Handschriften aus dem Trierer Raum stammen, sind sie zugleich Zeugnisse der Geschichte unserer Stadt. Unsere Achtung und unsere Verantwortung gegenüber der Kultur und Wissenschaft drückt sich darin aus, dass wir uns als besitzende Bibliothek bemühen, Schäden an unseren Codices zu beheben, bevor tausend Jahre überliefertes Wissen und Buchkunst unwiederbringlich zerstört werden.
Da die Stadtbibliothek Trier dazu allein finanziell nicht in der Lage ist, sind wir auf Ihre verantwortungsvolle Unterstützung angewiesen. Die Beschreibung der notwendigen Restaurierungen nimmt in der Broschüre einen verhältnismäßig großen Raum ein. Nicht ohne Anlass: Sie sollen nachvollziehen, welche vielfältigen und aufwändigen Maßnahmen notwendig sind, die die Kosten rechtfertigen. Auch aus diesem Grund ermöglichen wir es unseren Buchpaten gern, der Restauratorin in Trier bei der Restaurierung ihrer „Patenschaft“ direkt über die Schulter zu schauen. Daneben reizen die steuerliche Absetzbarkeit Ihrer Spende und – wenn gewünscht – Ihre Nennung in der lokalen Presse zur Übernahme einer Buchpatenschaft.
Die Broschüre können Sie sich hier herunterladen (ca. 10 MB). Eine gedruckte Fassung erhalten Sie bei:
Bärbel Eich
Telefon: (0651) 718-1429
Fax: (0651) 718-1428
E-Mail: foerderverein@trier.de