Restauriert: Italienisches Brevier aus dem 13. Jahrhundert
Die Handschrift aus dem 13. Jahrhundert, die ihren Ursprung vermutlich in Italien hat, ist ein reichlich rubriziertes Brevier.
Unter Rubrizierungen fasst man alle relativ einfach gehaltenen Textteile oder Buchstaben, die sich farblich vom Fließtext abheben, zusammen. Obwohl vom lateinischen „rubricare“ („rot färben“) abgeleitet, ist die Farbe solcher Rubrizierungen nicht immer rot. Auch blau und grün werden relativ häufig verwendet. Das Rubrizieren war meist eine eigenständige Tätigkeit, die oftmals auch vom Schreiber eines Codex übernommen wurde. Sie diente immer dazu, etwas für den Leser hervorzuheben: sei es der Beginn eines Textteils oder die Betonung wichtiger Textstellen. Neben rubrizierten Verszählungen und -anfängen und einer Fußnotenkennzeichnung (die einen offenbar vom Kopisten vergessenen Textteil enthält) sind auf der Abbildung rote und blaue Initialen erkennbar.
Wir danken der Ascoli-Piceno Trier Gesellschaft e.V., Herrn Prof. Dr. Josef Steinruck und den Teilnehmern der durch die Gesellschaft der Freunde und Förderer der Stadtbibliothek Trier organisierten Fahrt nach Bingen, die die Restaurierung ermöglicht haben, sowie Frau Marianne Ruhlmann von der Restaurierungswerkstatt TUFA in der Buchbinderei Franz Mohr für die Ausführung der Arbeiten.