Des Freiherrn von Pöllnitz Briefe, welche das Merkwürdigste von seinen Reisen und die Eigenschaften derjenigen Personen, woraus die vornehmsten Höfe von Europa bestehen, in sich enthalten
Als „Schnorrer beim Alten Fritz“ betitelt Manfred Hanke den Baron von Pöllnitz. Pöllnitz war wohl das, was uns heute als „Society-Experte“ verkauft wird. Und daneben Glücksspieler und „Abenteurer“, der seine Religion wechselte, wie es ihm am vielversprechendsten schien. Auf seiner Grand Tour nistet er sich in den Höfen Europas ein: Berlin, Dresden, Prag, Wien, Venedig, Rom, Versailles, Paris. Seine Reisebriefe wimmeln vom Hofklatsch der damaligen Zeit: vom Herzog von Weimar Ernst August, der „niemanden bey sich [hat] als zwey Adeliche Dames und drey Burgers Töchter“ oder von Ludwig dem XV., über den er befindet: „dass der König seit seiner Vermählung sehr stark geworden; doch bleibet er allezeit, einer der schönsten Prinzen Europas.“ Eine Garantie für einen hohen Verkaufsabsatz. Und den braucht Pöllnitz, denn nicht nur aus „langer Weile“ veröffentlicht Pöllnitz seine Briefe, wie er mehrfach vorgibt. Es wird eher vermutet, dass er sich damit die Möglichkeit erhoffte, seine Spielschulden zu begleichen.
Signatur: D.16.c
Restaurierungskosten: 340 – 390,- €