Reise um die Erde nach Japan von Wilhelm Heine 1853-1855

Um seiner Passion zu folgen, bedarf es mitunter einiger Umwege. Als Heines Gesuch, an der Japan-Expedition Perrys als „friedlicher Maler“ teilzunehmen, abgelehnt wird, tritt er sofort in die Marine ein und seiner Reise steht nichts mehr im Weg. Perry soll den Handel mit dem abgeschotteten Japan für die Vereinigten Staaten begründen, was ihm auch gelingen wird – schon aus diesem Grund muss die Expedition militärisch „getarnt“ sein. Doch Heine hat damit wenig zu tun. Sein Reisebericht unterscheidet sich von denen vieler Zeitgenossen deshalb, weil man den Künstler nicht nur in den zahlreichen Zeichnungen, die er als Maler anfertigt, sondern auch im Text spürt. Das Nüchterne weicht nicht selten der Leidenschaft und Poesie – Bärenjagd statt exakte Vermessungen. Und seine einseitige Hymne auf die nordische Kiefer spiegelt trotz des Reizes des Reisenden am Exotischen und Unbekannten dieses unbestimmte Gefühl von Heimat wider: „Ich kenne keine Baumgattung, die in mir so viele Gefühle von Andacht, Wehmuth, Freundschaft, Liebe, kurz von alle dem in mir erregt, was diesem irdischen Leben höheren Werth verleihet, als meine liebe nordische Kiefer!“

Wilhelm Heine: Reise um die Erde nach Japan

Wilhelm Heine: Reise um die Erde nach Japan

Signatur: He 266-1 bis -3

Restaurierungskosten: 270 – 315,- € pro Band